Der Berg Tateyama

Der Berg Tateyama (立山 Tate-yama oder Mount Tate) ist einer der beiden Hauptberge der in der Präfektur Toyama liegenden Tateyama-Bergkette (立山連峰, Tateyama-renpō) (der andere Hauptberg ist der Tsurugi) in den nördlichen japanischen Alpen. Eigentlich besteht der Tateyama aus drei Gipfeln, dem Ōnanjiyama (大汝山, 3015 m), dem Oyama (雄山, 3003 m) und dem Fuji-no-Oritateyama (富士ノ折立, 2999 m). Im Osten grenzt die Bergkette an die Präfektur Nagano mit ihren berühmten Skigebieten von Hakuba. Der Tateyama gehört neben dem Fuji und dem Hakusan zu den drei heiligen Bergen Japans.

Tateyama-Kurobe-Alpenroute

Maskottchen der Alpenroute

Die Tateyama-Kurobe-Alpenroute ist eine der weltweit bekanntesten Gebirgsstrecken und sehr beliebt bei Touristen. Von Ogizawa nach Toyama (oder anders herum) kann man die Strecke mit nur einem Ticket (Website mit Ticketverkauf) mit verschiedenen Transportmöglichkeiten wie Bus, Seilbahn, Oberleitungsbus oder Bergbahn leicht bewältigen. Insgesamt sind es acht unterschiedliche Beförderungsmittel und nach jedem Stop kann man selbst entscheiden, ob man sofort mit dem nächsten weiter fährt, oder erst einmal die Gegend erkundet oder die Aussicht genießt. Ein atemberaubendes Naturpanorama wird sowohl im Frühling, im Sommer als auch im Herbst garantiert. Im Winter ist die Strecke aufgrund der mächtigen Schneefälle gesperrt. Wir waren Ende September (2016) unterwegs und hatten zu dieser Jahreszeit das Glück, die Landschaft in wunderschönen Herbstfarben zu sehen.
Wenn man die Alpenroute mit mehr Gepäck bereist, dann kann man dieses bequem von einer Seite zur anderen liefern lassen und muss sich nicht ständig um die störenden Koffer kümmern.

Kurobe Damm

Von Ogizawa kommend ist der erste Stop auf der Route nach der Fahrt mit dem Bus und dem Kanden Tunnelbus der mächtige Kurobe Damm ( 黒部ダム, Kurobe-damu) auf etwa 1450m Höhe, den man zu Fuß überqueren muss um zur nächsten Station zu gelangen. Die 1963 fertiggestellte Bogenstaumauer ist 186 m hoch und damit die höchste Talsperre Japans. Kraftvoll schiessen unglaubliche Massen Wasser aus dem Damm. Auf dem Kurobeko Stausee kann man eine Schiffsrundfahrt machen und sich an der schönen Aussicht vom Wasser aus erfreuen.

Kurobedaira

Mit der Kurobe Bergbahn geht es dann weiter nach oben auf 1828 m zur nächsten Station – Kurobedaira. Von hier kann man einige beeindruckende Berge sehen und im Restaurant etwas essen oder in der Station ein paar Snacks kaufen. Hier gibt es den Kurobedaira Garten und einen alpinen botanischen Garten. Weiter nach oben kommt man dann mit der Tateyama Seilbahn.

Daikanbo

Blick auf den Kurobe See

Von Kurobedaia nach Daikanbo gelangt man mit der 1710 m langen Tateyama Seilbahn. Die Seilbahn hat keine Stützen sondern das Seil hängt quasi vom obersten Punkt zum untersten Punkt etwas durch und ist damit die längste Seilbahn ihrer Art in Japan. Während der sieben minütigen Fahrt kann man von der Gondel aus die 360 Grad Aussicht auf die umliegenden Berge und die Landschaft genießen.
Die Station Daikanbo liegt auf 2316 m Höhe. Nach der Fahrt kann man vom Dach der Station aus das Panorama nochmals bewundern und sich an der Aussicht erfreuen, bergabwärts den Kurobe Stausee vor Augen, bergaufwärts die Tateyama Bergkette.


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Midagahara (弥陀ヶ原)

Fährt man von Murodo mit dem Tateyama-Highland-Bus Richtung Bijodaira zur Bergbahn, dann lohnt es sich sehr, in Midagahara auszusteigen und einen Zwischenstopp einzulegen. Durch das alpine Feuchtgebiet kann man auf einem Steg eine nicht allzu lange Runde wandern und dabei, insbesondere im Herbst, unglaublich farbenreiche Sträucher und Pflanzen bewundern.

Fährt man anschließend mit dem Bus weiter, legt dieser auf dem Weg noch zweimal einen kurzen Stopp ein um vom Busfenster aus zum einen den Shōmyō-Wasserfall (称名滝, Shōmyō-daki), mit insgesamt 350 m Höhe Japans höchsten Wasserfall und zum anderen die Sendo Cedar, einen der größtem Bäume Japans zu sehen.


Bijodaira

In Bijodaira, wo man von dem Bus in die Bergbahn zum Tateyama Bahnhof umsteigen kann, legten wir unseren letzten Zwischenstopp auf der Tateyama-Kurobe-Alpenroute ein.
Dort, auf 977m Höhe, kann man durch einen ursprünglichen Wald wandern und hunderte Jahre alte Zedern und Buchen sowie über 60 verschiedene Vogelarten sehen. Diese Wanderung war ein schöner Abschluss unserer Tateyama-Kurobe-Alpenroute Tour und die Bilder und Klänge dieses mächtigen Urwaldes waren nochmal ein richtiges Highlight.

Schneekorridor – Yuki no Otani (雪の大谷)

Von Anfang April bis Mitte/Ende Juni (immer ein bißchen abhängig von der Witterung) ist der Schneekorridor – Yuki no Otani (雪の大谷) von Tateyama geöffnet. Der Korridor befindet sich auf der Tateyama-Kurobe-Alpenroute an der Station Murodo. Je früher im Jahr nach der Öffnung, desto höher sind die gigantischen Wände aus Schnee rechts und links der Straße. Bis zu 20 m Höhe erreichen die Wände des in den Schnee gefrästen Korridors. Die etwa 500 m lange Strecke ist in der Mitte geteilt, so dass sie sowohl von Fussgängern als auch von Bussen genutzt werden kann, ohne sich dabei in die Quere zu kommen.

Der Korridor befindet sich auf 2.450 m Höhe und bekommt im Winter einige der weltweit stärksten Schneefälle ab. Wegen diesen starken Schneefällen und aufgrund von Schneeverwehungen häuft sich der Schnee zu dieser imposanten Höhe an. Am Weg sieht man die aktuelle Höhe des Schnees (im April 2018 bei unserem Besuch betrug diese 17 m) und markiert durch ein Seil und bunten Fahnen sieht man auch, welcher Schnee wann gefallen ist.

Wenn die Sonne scheint, was bei unserem Besuch der Fall war, dann beginnen die ganzen frei geräumten Wege durch die Verdunstung des schmelzenden Schnees zu „dampfen“, was den imposanten Anblick der Schneemassen noch verstärkt.
Am Bild erkennt man ganz gut, dass die Strasse getrennt ist (durch ein Seil) für (hier links) Fussgänger und Busse (rechts).


Obwohl natürlich Massen an Leuten unterwegs sind, die sich dieses Spektakel ansehen möchten, ist ein Besuch vom Schneekorridor – Yuki no Otani auf jeden Fall zu empfehlen, da diese Menge an Schnee wirklich beeindruckend ist und auch die winterliche Bergwelt faszinierend ist.
Und trotz der Vielzahl an Menschen findet man Zeit und Ruhe um das Naturschauspiel zu genießen 🙂